Flugzeugabsturz in Russland: FPÖ trauert um sechs Funktionäre
Es ist ein tragischer Tag für die freiheitliche Familie in Österreich: Die Partei trauert um sechs hochrangige Funktionäre. Sie kamen gestern Abend bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben.
WIEN/MOSKAU – Parteichef Herbert Kickl ringt mit der Fassung. Sechs seiner engsten Wegbegleiter sind nicht mehr. Verstört schaut er auf das Foto in der Zeitung, streichelt über die Gesichter der verunglückten Freunde. „Hipstergeni, Gaddafigeni, Krochageni, Geschichtsprofessorgeni, Boratgeni, und Pädogeni – ruhet in Frieden, meine Freunde“, stammelt Kickl vor sich hin.
Selten hat man einen so emotionalen Parteichef gesehen wie in dieser FPÖ-TV-Sondersendung auf YouTube. Der Absturz ist ein großer Verlust für die Partei, immerhin wurden alle sechs als zukünftige Minister für die nächste Regierung unter Kanzler Kickl gehandelt, da sie im Vergleich zur restlichen Parteispitze als gemäßigt galten.
Tragisches Unglück
Doch was ist passiert? Zu sechst reisten die FPÖ-Mitglieder gestern in einem Privatflugzeug gemeinsam mit Richard Schmitt, Herausgeber des Fiction-Magazins „Exxpress“, nach St. Petersburg, um einen Freundschaftsvertrag zwischen der FPÖ und einem russischen Holocaustleugner zu unterzeichnen. Doch dann kollidierte der Flieger auf tragische Weise mit einer Boden-Luft-Rakete.
„Ein wirkliches Unglück, was sind die Chancen?“, schüttelt Kickl den Kopf. „Der Wladimir kann es sich auch nicht erklären, hat er gesagt, er meinte, vielleicht ist eine Friedenstaube von ihm in die Turbine geflogen“, rätselt Kickl. „Ich wundere mich, dass sie zu sechst drin saßen. Hier in Wien hab ich sie immer nur alleine angetroffen, sie befanden sich nie im selben Raum. Merkwürdig… aber über Tote spricht man nicht schlecht.“
Richard Schmitt überlebte wie durch ein Wunder. Er ging laut Recherchen offenbar doch nicht wie geplant an Bord, denn die sechs Brüder hatten bei der Flugbuchung nur Handgepäck bestellt und wollten keinen Extrakoffer dazubuchen.
FPÖ angeschlagen
Die FPÖ steht nun wieder ohne Kandidat für die nächste Präsidentschaftswahl da. „Diese Position war für Hipstergeni vorgesehen, als Angebot an junge, urbane Schichten“, verrät Kickl. Mit Geschichtsprofessorgeni starb auch der Vorsitzende der Historikerkommission. „Aber das ist ja ohnehin überbewertet, nichts für ungut. Jetzt können wir die Vergangenheit endlich ruhen lassen.“
Ob die FPÖ den Verlust ersetzen kann? „Die Personaldecke ist dünn, aber dafür zumindest breit.“ Kickl schaut nachdenklich hinüber zu Christian Hafenecker, der ein Bier ext. Daneben lümmelt Dominik Nepp am Tisch, der seit zwei Tagen mit seinen Beratern versucht, sich ein Wimmerl am Rücken auszudrücken. Kickl nickt. „Für mich staatsmännisch genug“, antwortet er.
Die sechs verunglückten FPÖ-Mitglieder werden kommende Woche im Beisein des russisch-orthodoxen Hohepriesters Wolfgang Sobotka neben anderen Parteileichen am Politikerfriedhof im Bundesrat beigesetzt. Um Kranzspenden (z.B. „Unsere Ehre heißt Treue“) wird gebeten.
+++ EIL +++ Redaktion, die ganzen Tag nur schlechte Putin-Witze machte, zufällig von Atomrakete vernichtet
Fürth (dpo) - Im mittelfränkischen Fürth ist heute Nachmittag das Redaktionsgebäude einer Zeitung explodiert, die den ganzen Tag schlechte Witze über Putin gemacht hat. Als Ursache gilt eine Atomrakete.
Augenzeugen zufolge veröffentlichten die Redaktionsmitglieder fröhlich pfeifend einen Artikel nach dem anderen, als plötzlich eine Atomrakete in ihrem Redaktionsgebäude einschlug.
"Zum Glück waren wenigstens alle Fenster und Türen geschlossen, als die Rakete einschlug", so eine Passantin, die den Vorfall mit ansah. "Leider macht das bei einer Atomrakete aber keinen Unterschied…"
Bevor ein Krankenwagen eintraf, war vom Redaktionsgebäude bereits nichts mehr übrig.
109 Jahre nach Schussverletzung: Franz Ferdinand bekommt endlich MRT-Termin im AKH
Seit dem 28. Juni 1914 wartet Franz Ferdinand von Österreich-Este, Thronfolger von Österreich-Ungarn, auf einen MRT-Termin am Wiener AKH wegen einer Schussverletzung. 109 Jahre später ist es heute endlich soweit: Der Adelige darf seinen Termin in der Radiologie des Krankenhauses wahrnehmen.
WIEN – „Er schaut nicht gut aus, so blass, hoffentlich hat sich nicht was entzündet“, sorgt sich eine Verwandte von Franz Ferdinand und schiebt den Verwundeten ins Wartezimmer. „Zweite Röhre bitte!“, schreien mehrere verzweifelte Patienten. Nach nur fünf Stunden Wartezeit holen zwei Pfleger den angeschossenen Thronfolger endlich zum MRT, schieben ihn in die Röhre. Die Magnetstrahlung reißt ihm das Projektil und ein Nippelpiercing aus dem Körper, doch Franz Ferdinand verzieht keine Miene.
„Wos steht auf der Überweisung? Attentat in Sarajevo? Na geh, wos fohrns do überhaupt hin, bleiben’s do, bei uns is a sche. Nach dem Urlaub kommen immer alle mit ihre Wehwehchen. So, und jetzt ned bewegen, kapiert? Sonst derfen’s in 109 Jahren wieder kommen mit am neichen Termin“, erklärt einer. „Ah, ich seh, Sie sind eh privat versichert, dann dauert’s nur 108 Jahre.“
Untersuchung
Schließlich tritt Arzt Dr. Marius Carhaun zur Befundbesprechung ein. „So, dann schauma mal, Herr Habsburg… die Schussverletzung ist noch ned wirklich verheilt, das Gewebe rundherum schaut a ned so gut aus, es würd eigentlich nur mehr etwa 20 Sekunden dauern, bis ich Ihnen sagen kann, was sie machen sollen zur Heilung, aber die Zeit hab ich nicht, vielleicht kommen’s amal in meiner Privatpraxis vorbei? Die Lippe müssten wir uns auch einmal genauer anschauen. Danke und wiederschauen, der Nächste bitte!“
Dann ruft ihn der Arzt doch noch einmal zu sich. „Ich seh da, Sie waren 1978 schon bei einem anderen Arzt? Erst nach 110 Jahren dürfen Sie zu einem zweiten gehen, das müss ma jetzt mit der Versicherung ausschnapsen. Sie machen mir da an Haufen Arbeit an einem Freitag“, seufzt Dr. Carhaun und zieht sich sein „Golfclub Attersee“-Polo wieder aus.
Lange Wartezeiten
Franz Ferdinand ist nicht der einzige Patient, der unter den langen Wartezeiten in Österreich leidet. Im Warteraum der Gruppenpraxis wartet ein verunglückter Wanderer. „Verdacht auf Sehnenscheidenentzündung“, murmelt Ötzi. Seit 5.300 Jahren wartet er auf den Termin. Er verschwindet kurz aufs Klo, als er wieder kommt, wurde jemand anderer vorgereiht. „Sorry“, lächelt die Assistentin. „Kommen’s einfach in zwei oder drei Eiszeiten wieder.“
Auch Richard Lugner blättert gelangweilt durch eine Autorevue, er hat sich im Jahre 1446 auf einem Mittelalter-Ball mit der Beulenpest angesteckt und seither keinen Termin bekommen.
Keine Zwei-Klassen-Medizin
Die Ärztekammer verteidigt die langen Wartezeiten. „Im medizinischen Bereich ist Panik unangebracht, die Vorwürfe einer Zwei-Klassen-Medizin völlig haltlos und veraltet, wir haben mindestens schon fünf bis sechs Klassen, angefangen bei unseren privatversicherten Premium-Kunden mit der Platinum e-Card, bis hin zu den Proleten, die wir zu einem Besuch von netdoktor.at motivieren.“
Flieger verpasst: Prigoschin hängt seit Stunden am Moskauer Flughafen fest
Moskau (dpo) - So ein Ärger! Bereits seit über zwölf Stunden hängt Jewgenij Prigoschin am Moskauer Flughafen fest, weil er gestern Abend sein Flugzeug verpasst hat. Allmählich wird er ungeduldig.
"Mensch! Wie viel Pech kann ein einzelner Mensch eigentlich haben?", schimpft der Söldner-Chef und schaut genervt auf die Uhr. "Da kommt man einmal fünf Minuten zu spät und schon fliegen die Trottel ohne mich ab. Ich müsste längst in St. Petersburg sein."
Er nimmt sein Handy und wählt die Nummer seiner rechten Hand Dmitri Utkin. "Verdammt! Und ausgerechnet jetzt geht Dmitri nicht ans Telefon. Der soll mir eine neue Maschine organisieren. Wie lange werde ich noch hier festhängen?"
Dann geht er in Richtung Kiosk. "Naja, kann wohl noch eine Weile dauern. Ich werde mir mal eine Zeitung kaufen. Vielleicht steht da wenigstens was Interessantes drin, damit ich mich nicht so langweile."
Excel-Fehler: ORF lädt Doskozil statt Babler zu Sommergespräch
Die nächste Hiobsbotschaft für den Neo-Parteichef! Durch einen Excel-Fehler wurde nicht Andreas Babler zu den ORF-Sommergesprächen eingeladen, sondern sein interner Konkurrent Hans-Peter Doskozil. Babler musste wieder nach Hause fahren.
WIEN – „Können Sie vielleicht noch einmal nachschauen?“, fragt Babler am Eingang des Parlaments und tupft sich den Schweiß von der Stirn. Der SPÖ-Chef wirkt fahrig, sein Hemd ist vollständig durchgeschwitzt. „Das ist sicher nur ein kleiner Fehler“, erklärt er und nickt zuversichtlich.
Die Security-Mitarbeiterin schüttelt den Kopf. „Tut mir leid, Herr Babler… ich find Ihren Namen da nicht in unserem Excel-Sheet, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das ein Fehler ist, weil wir haben am alle Computer jetzt aufgerüstet auf Windows 95.“ Sie zeigt auf die Excel-Tabelle, Babler starrt auf den Namen „Hans Peter Doskozil“.
„Der echte Herr Wehrschütz hat sogar ein echtes Video davon, dass der Doskozil ganz in echt Parteichef ist, das bestätigen zwei russische Twitter-Accounts mit zwölf Followern. Sorry Herr Babler.“
ORF bleibt hart
Die ORF-Mitarbeiterin lächelt. „Sie können es ja dann nächsten Sommer noch einmal probieren, und jetzt gehen Sie bitte, Sie stören beim Dreh.“ Gedemütigt schleicht Babler aus dem Parlament. „Notiz an mich selbst: Werde die Anti-ORF-Hetzkampagne vom Kickl unterstützen“, murmelt er vor sich hin.
Kurz darauf. Der braungebrannte Hans Peter Doskozil nimmt selbstbewusst lächelnd gegenüber von Susanne Schnabl Platz, spreizt seine Beine maximal weit und öffnet sein Sakko.
Er fühlt sich sofort wohl im klaustrophobischen Sprechzimmer des Parlaments. „Es erinnert mich ein bisserl an unsere Stasi-Verhörzimmer in Eisenstadt“, sagt Doskozil und sieht sich beeindruckt um. „Sehr gemütlich. Das schneiden Sie jetzt aber raus, verstanden? Sonst dreh ich euch den ORF Burgenland ab.“
Erfolgslauf gestoppt
Vor dem Parlament ist die Stimmung am Tiefpunkt. Babler sitzt am Boden, nippt an einer Dose Bier und starrt apathisch in den Himmel. „Es ist so gut gelaufen bis jetzt… vielleicht zu gut.“ Er muss lächeln. Es ist ein trotzig-optimistisches Lächeln.
„Unsere Comeback-Tour wird von unseren Leuten total euphorisch aufgenommen. Ich hab schon drei E-Mails bekommen, in denen mir gut zugeredet worden ist, zwei davon sogar von Genossen aus Nigeria, die ich dann gern finanziell unterstützt hab. Und wir halten in den Umfragen stabil unsere 22%. Leider ist uns die ÖVP dicht auf den Fersen. Aber die sind gerade einfach extrem stark unterwegs, das muss man anerkennen. Wenn ich bis zum Wahltag durch Österreich toure, sind vielleicht sogar 22,1% drinnen.“
Doch Andreas Babler wäre nicht Andreas Babler, wenn ein kleiner Excel-Fehler seinen Erfolgslauf bremsen könnte.
„Sommer wie damals, 3000 v. Chr.“: Nehammer beginnt mit Bau einer Arche
Rekordregen, Überflutungen, apokalyptische Zustände: Österreich erlebt einen ganz normalen Sommer wie damals, 3000 Jahre vor Christus, als eine biblische Sintflut die Menschheit heimsuchte. Bundeskanzler Karl Nehammer denkt voraus und beginnt nun mit dem Bau einer Arche.
TIROL / KLOSTERNEUBURG – Muren, Unwetter, Hochwasser: So etwas habe es in Österreich immer schon gegeben. „Kein Grund zur Panik“, lächelt Bundeskanzler Karl Nehammer. „Ich sag nur 3000 Jahre vor Sebastian Kurz. Da hat auch niemand gejammert über den Klimawandel. Man hat die Ärmel hochgekrempelt, angepackt und eine Arche gezimmert.“
Der Kanzler geht mit gutem Beispiel voran und fährt mit einem Anhänger Holz vom Lagerhaus Klosterneuburg davon. Eine Vogelfamilie landet auf einer Holzlatte und beginnt mit dem Bau eines Nests. „Weg da, blockiert’s mich nicht, ihr Klimakleber“, brüllt Nehammer.
MS Charlie bereit
„An Bord meiner Arche, der MS Charlie, dürfen je zwei Exemplare jeder Art“, erklärt der Kanzler. „Zwei ÖAAB-Funktionäre, zwei Wirtschaftsbündler, zwei Bauernbündler, zwei Leute von der Industriellenvereinigung, und natürlich je zwei aus den neun Landesgruppen. Wichtig ist, dass es Männchen sind.“ Nur für die Funktion des Steuermanns könne er sich auch ein steuerbares Weib vorstellen.
Die Arche verfügt über jede erdenkliche Annehmlichkeit. Alle Kajüten sind mit Schreddern ausgestattet, das Bord-Casino verfügt über einen ausgebildeten Musiklehrer, der am goldenen Klavier gemeinsam mit dem Novomatic-Orchester für Unterhaltung sorgt.
Doch es gibt auch Konstruktionsfehler; mangels Schwert am Rumpf bleibt das Schiff nicht auf Kurs, sondern wird von der Strömung immer nach rechts abgetrieben. Dies spiele aber, so Nehammer, keine Rolle: „Wenn das Wasser kommt, heißt es Leinen los, wohin ist egal, Hauptsache auf internationale Gewässer, raus aus der Jurisdiktion der WKStA.“
Bis die Arche fertig ist, soll die Bevölkerung Übergangsmaßnahmen ergreifen, um gegen das Hochwasser anzukämpfen: „Die Türen einfach mit Sandsäcken oder Schnitzeln schützen. Am besten mit viel Panier, das saugt das Wasser schön auf.“
Mietpreisdeckel: Regierung gibt jedem Mieter eine auf den Deckel
Jetzt, wo die Inflation endlich wieder ein komplett normales Niveau von 8% erreicht hat, will die Regierung etwas gegen die Teuerung unternehmen: ÖVP und Grüne präsentieren heute im Parlament den neuen Mietpreisdeckel. Alle Mieter:innen bekommen ab sofort von der Regierung gratis eine am Deckel, zusätzlich zur Mieterhöhung.
WIEN – Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler stehen staatsmännisch vor einer Genossenschaftswohnung in Simmering und ziehen sich ihre Seidenhandschuhe an. „Sodala, der Nächste bitte! Einmal vorbeugen, den Hinterkopf nach oben richten, tut nur kurz weh, im Gegensatz zur Teuerung haha.“ Nehammer holt aus und klatscht mit der flachen Hand auf den Kopf eines Mieters.
„Gern geschehen! Das ist bei der 16-prozentigen Erhöhung Ihrer Richtwertmiete über drei Jahre gratis dabei.“ Für die Regierung läuft es aktuell gut; die Teuerung steigt nur mehr fast so schnell wie die FPÖ-Umfragewerte.
Grüne optimistisch
Vizekanzler Kogler verteidigt den Deckel. „Ich hab die extrem komplexe Formel persönlich bis um 4 Uhr früh im Café Anzengruber am Bierdeckel zusammengerechnet, das hat alles seine Richtigkeit. 4% Inflation plus 5% Mieten pro Jahr dividiert durch vierzehn Krügerl und ein Schnitzerl ergibt Mietpreisdeckel Neu“, erklärt der Parteichef der Grünen.
Er sieht die grüne Handschrift eindeutig. „Es ist klipp und klar eine Verteilung von oben nach unten. Die Studenten im siebenten Stockwerk der Altbauwohnung in Mariahilf geben ihr Geld her für ihre Vermieter, die unten am Ufer der Alten Donau ihr Eigentumshaus ausbauen können.“
Mehrere Boulevard-Journalisten begleiten Nehammer und Kogler. „Also zusammengefasst: Die Mieten steigen um maximal 5% pro Jahr, bei 4% prognostizierter Inflation für 2024, über drei Jahre, also 16% mehr Ausgaben für die Mieter?“, fragt eine Krone-Journalistin. Nehammer nickt: „Genau, äh, Mietpreisbremse.“ Die Journalistin schreibt begeistert mit.
Nehammer auf Erfolgskurs
Um seine Mietpreisbremse zu feiern, ließ Karl Nehammer auch sein Dienstauto umbauen: der Wagen beschleunigt nun um 5%, wenn man auf die Bremse steigt. Der Cobra-Beamte, der Nehammer heute chauffieren muss, nimmt nervös einen weiteren Schluck aus seinem Flachmann.
Der Kanzler kann sich ähnliche Maßnahmen auch in anderen innenpolitischen Spannungsfeldern vorstellen. Vorhaben wie die „Klimakleber-Watschn“, die „WKStA-Schelle“ und die „Strompreis-Klatsche“ müssen nur noch im Parlament beschlossen werden.
Kritik von Vermietern
Österreichs Vermieter klagen einstweilen über den plötzlichen Eingriff der Regierung. Sie sehen sich ungleich behandelt. „Vermieten muss sich wieder lohnen!“, protestiert Armin Hüttenegger von der Vermietergewerkschaft „Wohn-Immobilien-Communal-House-Service“ („WICHSER“). „Der Nachwuchs in unserer Branche leidet extrem. Vor allem die Jungen müssen sich bald einen echten Job in der Firma vom Papa zuschanzen lassen.“
Er kündigt einen Streik an: „Wir Vermieter werden ab sofort nix mehr arbeiten, ich lege die Arbeit nieder. Bis diese Sauerei behoben ist, gehe ich sicher nicht mehr den ganzen Tag ins Café, um mit den Inkassobüros zu telefonieren.“
Regierungserfolg: Österreicher dürfen im August 7,5% mehr Bargeld für Schnitzel ausgeben
Ungeachtet aller Kritik setzt die Bundesregierung ihre Erfolgsserie fort. Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria dürfen Österreicher:innen im August 7,5% mehr Bargeld für ihr geliebtes Schnitzel ausgeben als im August des Vorjahres. Endlich eine Regierung, die nicht nur redet, sondern handelt.
WIEN – Die Zahlen lügen nicht: Monat für Monat dürfen die Menschen in Österreich mehr und mehr von ihrem geliebten Bargeld verwenden. „Eigentlich ist die Statistik ungenau“, bekrittelt Nehammer. „Für Lebensmittel darf sogar 10,8% mehr Bargeld verwendet werden, bitte, danke, gern geschehen. Die Medien werden das natürlich wieder schlechtreden.“
Deutlich trostloser ist etwa die Situation in Belgien, wo die Menschen nur 1,7% mehr Bargeld verwenden dürfen als im Vorjahr. „Es ist einzig und allein der ÖVP-Wirtschaftskompetenz zu verdanken, dass Österreich weit über dem EU-Schnitt liegt“, freut sich Finanzminister Magnus Brunner.
Kaum wo sonst wird das Grundrecht auf Bargeld jedes Jahr stärker gelebt als in der Alpenrepublik. „Ja ich verspreche euch, die 10%-ige Inflation, das schreiben wir auch noch hinein in die Verfassung, gleich nach dem Absatz über das Recht auf betrunkenes Autofahren.“
Bevölkerung begeistert
„Super, endlich kann ich wieder mein ganzes Monatsgehalt für ein patriotisches, normales Hetero-Putenschnitzel ausgeben wie ein normaler Mensch, Österreich, Österreich, Österreich!“, freut sich ein Installateur aus Ottakring, dass seine Lieblingsspeise nun bereits 12,90 Euro kostet.
Der Würstelstandbesitzer fragt ihn, ob er noch eine Dose Gösser Radler dazu will. „Na, kann i mir ned leisten bei dir, Hawara. I flieg später noch nach Berlin und kauf mir dort eine, kost‘ die Hälfte, Flugticket inklusive.“
Gegen EUdSSR
„Wir lassen uns von der EUdSSR ganz sicher nicht unser Bargeld wegnehmen“, freut sich auch Gerhard Schwarzinger aus Niederösterrreich und beißt in sein knuspriges Schnitzerl. Er öffnet sein Hemd und zeigt auf eine Narbe. „Ich hab den Sommer für geröstete Nierndln beim Wirtn meine linke Niere verkauft.“
Über der Narbe hat er sich ein Tattoo stechen lassen: Nehammer, der in einem schnitzelförmigen Auto mit einer Dornenkrone auf dem Kopf auf einer Straße aus Bargeld fährt. Für das Tattoo erhielt er von Klimaministerin Gewessler ein kostenloses Klimaticket.
Nehammers Höhenflug
Der bei jung und alt beliebte Kanzler will seinen beeindruckenden Erfolgslauf fortsetzen. „Es ist eigentlich noch geheim… Aber bald wird das Riesenrad durch ein Riesenauto ersetzt, dann gibt es auch gleich Pendlerpauschale für alle, die mitfahren“, grinst Nehammer.
Um die Inflation weiterhin nach oben zu treiben, plant die Regierung, noch mehr Geld in Umlauf zu bringen. „Zusätzlich zum 13. und 14. Gehalt gibt’s bald auch das 15., 16., 17. und 18. Gehalt. Ostergeld, Muttertagsbonus, Herbstmarie und Staatsfeiertags-Sold. Dann punktuell kleinere Hilfen wie Mittwochsprämie, Gute-Nacht-Betthupferl, Guten-Morgen-Pauschale, Schnupfenzubrot, Pendlerpauschale für den Weg zwischen Haustür und Auto, Eingewachsener-Zehennagel-Zuschlag. Aja, und natürlich der Atem-Aufschlag.“
Eine erste weitere Schnellschätzung ergab: Im September dann dürften sowohl die Inflation als auch die Umfragewerte der ÖVP 8,3% erreichen.
Exklusiv: Das sind die 25 Fragen, die Hubert Aiwanger jetzt beantworten muss
Jetzt muss sich Aiwanger den Fragen des bayerischen Landesvaters stellen: In der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt hat Markus Söder 25 Fragen an seinen umstrittenen Stellvertreter geschickt und um Stellungnahme gebeten. Über den genauen Inhalt der Fragen wird viel spekuliert. Dem Postillon liegen sie exklusiv vor:
1. Bist du eigentlich völlig deppert, Hubert???
2. Wer hat das Flugblatt verfasst?
3. Und jetzt ganz ehrlich: Wer hat es wirklich verfasst?
4. Und du lügst mich auch nicht an?
5. Warum war deine Schreibmaschine nicht mit einem PIN-Code oder mit Gesichtserkennung gesichert?
6. Was genau schuldest du deinem Bruder Helmut jetzt, nachdem er die Schuld auf sich genommen hat?
7. Wer hat den Wettbewerb (Freiflug durch den Schornstein von Auschwitz) damals gewonnen? Hat die Person ihren Preis erhalten?
8. Kann ich, wenn ich mal was anstelle, die Schuld auch auf deinen Bruder Helmut schieben?
9. Wie ist es dir gelungen, schon in der 11. Klasse so einen soliden Hitlerbart hinzubekommen? Bei mir war da nur Flaum.
10. Was für ein Getränk ist dieser "Opfesoft", von dem du immer redest?
11. Ist das alles nur ein Trick, um der AfD die Wähler abspenstig zu machen?
12. Kannst du mir bitte die Namen aller linksradikalen Lehrer deines früheren Gymnasiums geben, damit wir sie sofort aus dem Schuldienst entfernen oder ihre Pensionen streichen können?
13. Bietest du deine Hitler-Imitationen auch für private Feiern an?
14. Als du bei der Bundestagswahl 2021 gegen das Wahlgesetz verstoßen hast, indem du eine gefälschte Prognose während der laufenden Wahl auf Twitter veröffentlichtest, war das auch dein Bruder Helmut?
15. Hand aufs Herz: Leberkässemmel mit süßem oder scharfem Senf?
16. Warum nennt ihr euch Freie Wähler, wenn ihr euch doch wählen lasst und damit eigentlich "Freie zu Wählende" oder "Freie Gewählte" heißen müsstet?
17. Planst du in Zukunft neue Preisausschreiben?
18. Ist die Idee, schlechte Dinge in einen "Bad Brother" auszulagern, inspiriert von den "Bad Banks" während der Eurokrise?
19. Wer beantwortet diesen Fragekatalog eigentlich? Du oder dein Bruder Helmut? Mit wessen Schreibmaschine?
20. Was genau ist eigentlich der Unterschied zwischen CSU und Freien Wählern? Ich check das bis heute nicht.
21. Was ist deine Lieblingsrede von Adolf Hitler?
22. Warum hast du nicht einfach gesagt "Das war eine Jugendsünde. Ich denke heute nicht mehr so. Ich möchte mich dafür aufrichtig entschuldigen"? Wär die ganze Sache dann nicht längst durch?
23. Würdest du sagen, du bist im Vergleich zu früher heute linksradikal?
24. Kann ich mir deine Schreibmaschine mal ausleihen?
"Durchsuchen's ihn ruhig": Aiwanger präsentiert seinen Schulranzen
München (dpo) - Kann er damit alle Vorwürfe ausräumen? Hubert Aiwanger hat heute bei einer Pressekonferenz seinen alten Schulranzen präsentiert und die anwesenden Journalisten dazu aufgefordert, ihn nach Belieben zu durchsuchen.
"Hier ist er, mein alter Ranzen", so Aiwanger vor versammelten Medien, bevor er die Schultasche öffnete. "Original von 1987. Wie sie sehen, befinden sich darin weder Flugblätter noch Schreibmaschinen oder Ausgaben von 'Mein Kampf'."
Stattdessen purzelten mehrere Aufkleber mit Botschaften gegen Nazis, eine liebevoll eingebundene Ausgabe des Grundgesetzes sowie eine unreife Banane aus dem Ranzen. "Huch, die muss ich mir wohl damals für die Pause eingepackt und vergessen haben", erklärte Aiwanger, bevor er die Frucht schälte und genüsslich hineinbiss. "Lecker Bonone. Sie sehen, die Hetzkampagne meiner politischen Gegner ist ohne jede Substanz."
Selbst die schärfsten Kritiker des bayerischen Wirtschaftsministers müssen eingestehen: Nach dieser Transparenzoffensive dürfte Aiwanger als rehabilitiert gelten.
„Bester Selbstdarsteller“: Kurz als Favorit im Oscar-Rennen
Die Filmwelt schaut dieser Tage nach Österreich, wo ein Epos Weltpremiere feiert: „Kurz“, ein Film von Sebastian Kurz über das Leben von Sebastian Kurz, unter künstlerischer Leitung von Sebastian Kurz, die Hauptrolle verkörpert von niemand geringerem als Sebastian Kurz. Hollywood ist begeistert!
WIEN/LOS ANGELES/VENEDIG – „Wow, das hätte ich mir nie gedacht, so eine Ehre. Das wäre natürlich der Höhepunkt meiner Karriere“, sagt Frank Ey, Veranstalter der Oscars-Gala, auf die Frage, ob er sich Chancen auf einen Besuch von Sebastian Kurz ausrechnet. „Der Mann ist ein Globetrotter. Waldviertel, Meidling. Was soll den in unser beschauliches Los Angeles verschlagen, seien wir ehrlich.“
Kritiker:innen sind begeistert von Kurz‘ schauspielerischer Leistung. „Man ertappt sich selbst dabei, wie man für eine Sekunde lang glaubt, der Bub da hat die Balkanroute geschlossen, so überzeugend spielt er sich selbst“, so der britische Filmkritiker Mark Kermode. „Wir alle haben uns nach dem Film ehrlich fragen müssen: Haben wir schon Mittag’gessen? Jo? Jo?“
Der Film „Kurz“ dürfte auch Chancen in unzähligen weiteren Oscar-Kategorien haben, etwa für die beste Maske, den besten Kurzfilm und die beste Kurz-Dokumentation. Auch beim Oscar für das beste adaptierte Drehbuch sehen die Buchmacher Kurz und Fleischmann mit ihrem „Projekt Ballhausplatz“ ganz vorne.
Gerüchten zufolge hat Kurz in Vorbereitung auf seine Rolle all seine moralischen Skrupel abgenommen und sich jahrelang nur von Aperol Spritz ernährt.
Ganz Venedig euphorisch
Beim Filmfestival in Venedig sorgt der Kurz-Film seit Tagen für Furore. „Die schauspielerische Leistung dieses jungen, dynamischen Österreichers überstrahlt sogar die von Emma Stone in ‚Poor Things‘, was für ein Talent, der gehört auf die ganz große Bühne“, schwärmt Adam Driver, der selbst in „Ferrari“ zu sehen ist.
Driver lächelt gequält. Wie branchenintern heute bekannt wurde, dürfte ihm Sebastian Kurz über Nacht mit Umfragen, die ihn als beliebtesten Schauspieler der Welt ausweisen, die Hauptrolle im nächsten Film von Noah Baumbach, „Die Vorverurteilten“, weggeschnappt haben. Driver denkt hinter vorgehaltener Hand über sein Karriereende nach.
Weil die österreichischen Kinos gar nicht genug Platz für den Besucherandrang haben, geht glücklicherweise gleichzeitig ein zweiter Kurz-Film an den Start. Sebastian Kurz verspricht: „Der Film wird außerdem auf diversen österreichischen Streamingplattformen zu sehen sein, wie zum Beispiel Hortenflix, HBHO Max oder Novomatic +.“
Schulterklopfen von Stars
Schauspieler:innen zollen dem Protagonisten aus „Kurz“ Respekt. „Man sieht, da steckt jahrelanges intensives Method Acting dahinter, dagegen schaut Christian Bale alt aus“, schwärmt US-Star Leonardo DiCaprio. „Da hat Sebastian Kurz privat jahrelang so getan, als wäre er ein korrupter Politiker, um hier für seine Paraderolle einen korrupten Politiker spielen zu können, genial.“
Apropos DiCaprio: Kurz plant auch bereits einen Film über seine Gerichtsprozesse und die Ermittlungen der WKStA, Arbeitstitel „Catch me if you can“. Auch Taika Waititi plant eine eigene Kurz-Verfilmung: „Jo? Jo? Rabbit“ soll 2025 in die Kinos kommen.
Hollywood-Ikone Arnold Schwarzenegger jedoch fühlt sich hintergangen, der wahre Grund der Dreharbeiten wurde ihm nicht verraten. „I wos told that we wöa shooting foa Terminator 7“, erzählt er nach erstmaliger Sichtung des Trailers und verweist auf die roboterhaften Bewegungen, das mechanische Lächeln und die leeren Augen von Hauptdarsteller Sebastian Kurz.
Rotten Tomatoes unterwandert
Das Lob der Fachwelt schlägt sich leider nicht in den User-Reviews nieder. Ein Fakt, der für Kurz leicht erklärbar ist. „Unseriöse Plattformen wie Rotten Tomatoes oder IMDB sind unterwandert von linken Zellen“, beginnt der ehemalige Bundeskanzler zu erklären, „Das steckt bei ROT-ten Tomatoes ja schon im Namen und das I in IMDB steht für die kommunistische Internationale“. Kurz schüttelt den Kopf und verweist auf eine 5-Sterne-Letterboxd-Rezension von Martina Salomon.
Van der Bellen steigt auf E-Zigarette um: Blackout in ganz Österreich
Seit Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen nur noch E-Zigarette raucht, steigt der Stromverbrauch der Alpenrepublik rasant an. Heute früh führte dies nun zu einer Überlastung des Stromnetzes – ein landesweiter Blackout ist die Folge.
WIEN – Um 5:57 Uhr gingen in ganz Österreich die Lichter aus. Der größte Stromausfall der Geschichte legte alle Haushalte, Bahnhöfe und Flughäfen lahm. Tausende Pendler sitzen in steckengebliebenen ÖBB-Zügen fest, sie ahnen noch nichts von der Katastrophe, vermuten den üblichen täglichen Oberleitungsschaden.
Präsident Van der Bellen wurde von der Katastrophe informiert, während er in der Hofburg gerade versuchte, seine 568. E-Zigarette an einer Steckdose zu laden. „Das war wohl die eine E-Zigarette zu viel“, erklärt Gerhard Matzinger von den Wiener Netzen.
Netz kollabiert
Selbst ein direkt an die Hofburg angeschlossenes, provisorisches Kohlekraftwerk konnte den Stromverbrauch des Bundespräsidenten in den letzten Tagen nicht annähernd decken – das gesamte Netz kollabierte. „Er lädt so viele E-Zigaretten gleichzeitig, wir haben einfach keine Chance. Der einzige Ausweg wäre, dass er wieder auf klassische Zigaretten umsteigt, was aber dem Klima den letzten Todesstoß geben würde, vielleicht reaktivieren wir einfach Zwentendorf“, seufzt Matzinger.
Laut Van der Bellen brachte wohl seine tägliche „Zigarette danach“ das Fass zum Überlaufen. „Ich hatte ein romantisches Schäferstündchen, im Bett, mit dieser Schönheit“, grinst der Präsident und holt die Verfassung unter dem Polster hervor. „Beim Artikel 2 hab ich mir lustvoll eine angeraucht, dann ist es plötzlich stockfinster geworden.“
Notlösungen gefragt
Seit dem Stromausfall betreibt Van der Bellen seine E-Zigaretten mit einem Notstromaggregat aus Diesel. „Es erfüllt seinen Zweck“, lächelt der Präsident, während er fünf Liter Treibstoff in seine Zigarette schüttet. An den Tankstellen rechnet man auf Grund des Verbrauchs bald mit einem Dieselpreis von 20 Euro pro Liter.
Unter der Sucht des Bundespräsidenten leidet auch sein Umfeld. Hofburg-Hündin Juli inhaliert an einem Werktag mittlerweile das Äquivalent von zwei Packungen Marlboro Gold, sie soll nächste Woche gemeinsam mit der Hündin von Werner Kogler auf dreiwöchige Detox-Kur nach Bad Gleichenberg fahren.
Van der Bellen wird aktiv
Der Präsident weiß um die Gefahr des Passivrauchens Bescheid: „Der Qualm kann bei Kollegen leider auch zu Arbeitsunfähigkeit führen“, seufzt Van der Bellen. „Notiz an mich selbst: Ich muss den Kickl noch viel öfters in die Hofburg zitieren.“
Van der Bellen entschuldigt sich – er muss sich jetzt dringend um Diplomatie kümmern. Der Bundespräsident lehnt seine Bürotür an, räuspert sich und greift zum Telefon. Während wir die Hofburg verlassen, hören wir ihn noch telefonieren: „Hello from Vienna to Stockholm… are the 4000 kilograms Snus ready? Yes? Very good… as soon as possible, bitte.“ Um den Blackout zu beenden, wird das Stromnetz vorübergehend an die Halsschlagader von Wolfgang Sobotka angeschlossen.
Nach Umfrageplus für Freie Wähler: Söder erklärt, als Schüler ebenfalls mit Nazi-Flugblatt erwischt worden zu sein
München (dpo) - Der Flugblatt-Skandal um Hubert Aiwanger hat den Freien Wählern in Bayern offenbar nicht geschadet – in einer neuen Umfrage legt die Partei um vier Prozentpunkte zu. Nun zieht Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach: Er erklärte heute, in seiner Schulzeit ebenfalls mit einem antisemitischen, menschenverachtenden Flugblatt erwischt worden zu sein.
"Ja, es stimmt", so Söder auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz. "Es gibt ein Flugblatt mit dem Titel 'Das Deutsche Reich sucht den Supervolksschädling (DDRSDS)', das in meinem Schulranzen gefunden wurde, als ich in der elften Klasse war. Es strotzt nur so vor Antisemitismus, Holocaustverharmlosung und Menschenfeindlichkeit und ist sogar noch ein bisschen krasser formuliert als das vom Hubert."
Allerdings sei er selbst nicht der Verfasser der Hetzschrift gewesen. "Das war alles mein Bruder Marius Söder, der in Kürze ein eigenes Statement dazu abgeben wird", erklärte er mit einem Augenzwinkern. "Ansonsten kann ich nur sagen: Ich war in den letzten Jahren kein Antisemit, Nazi oder - mit Verlaub - verdammt guter Hitlerimitator, sondern ein Menschenfreund."
Anschließende Fragen von Journalisten unterbrach Söder lautstark mit Ausrufen wie "Hetzjagd!" oder "Linke Schmierenkampagne!", während er einen Mitarbeiter zu sich zitierte, um schnell eine neue Wahlumfrage in Auftrag zu geben.
Kurz-Film: Kritische Filmkritik von Sebastian Kurz
Ein neuer Blockbuster stellt alle bisherigen Filme in den Schatten. Der österreichische Kinofilm „Kurz“ zeigt ein fleißiges Genie, einen Staatsmann von Welt, einen Gönner, der für die Probleme der Menschen immer ein offenes Ohr hat. Noch nie zuvor hat mich ein Film so sehr berührt. Eine sehr kritische Kritik von Sebastian Kurz über Sebastian Kurz.
Sie kennen mich, nichts bringt mich so schnell aus der Ruhe, für die ich bekannt bin. Sie können meine Überraschung aber bestimmt nachempfinden, als ich aus den Medien erfuhr, dass ein Film in die Kinos kommt – über mich! An dem ich anscheinend sogar mitgewirkt habe! Da war ich gleich ganz Ohr.
Warum ein Film über mich? Wie Sie wissen, bin ich ein Mensch. Ein Mensch wie Sie und ich, wie ich gern sage. Und als einzelner Mensch kann ich natürlich nicht immer und überall für die Menschen da sein. Aber in einem Kino bin ich gleichzeitig für ganz viele Menschen in ganz Österreich da. Diese Vorstellung ist wunderschön, finden Sie nicht auch?
Als aufopferungsvoller Familienvater komme ich leider so selten dazu, ins Kino zu gehen. Jedes vierte Wochenende verbringe ich eine halbe Stunde mit meiner Familie, um mit meinem Kind zu networken, wer weiß was aus dem mal wird bei so einem wichtigen Vater. Das frisst enorm viel Zeit, die ich aber bereit bin zu investieren. Kinder sind die Zukunft unseres schönen Landes.
Deshalb sind mir alle Kinder in Österreich sehr wichtig. Vielleicht wissen Sie es ja noch gar nicht: Selbst ich war einmal ein Kind, auch wenn man es mir nicht ansieht. Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt und meinen Blick auf Kinder verändert.
Packende Handlung
Der Film handelt von einem sehr talentierten jungen Mann aus dem schönen Waldviertel, der problemlos einen sehr gut bezahlten Job in der Privatwirtschaft haben könnte. Aber stattdessen engagiert er sich fast pro bono für sein Land und seine Leute. Dafür wird er von Linken kritisiert, mit Silberstein-Methoden verfolgt und von einer unterwanderten Staatsanwaltschaft gejagt. Aber die Menschen durchschauen dieses böse Spiel. Sie haben genug vom gegenseitigen Anpatzen und schenken dem Mann ihre Stimme, ihr Vertrauen, ihr Herz. Kann er sich gegen die dunklen Mächte der linken Justiz zur Wehr setzen?
Das verrate ich Ihnen natürlich nicht, sonst spoiler ich Ihnen ja Ihren unvergesslichen Filmabend :) Nur so viel: Es wird ohne hässliche Bilder gehen.
Meine Neider zerreißen sich natürlich wieder das Maul: Beteiligte fühlten sich übers Ohr gehaut, die Finanzierung ist völlig unklar, im Mittelpunkt stünde nur ich. Mit Verlaub, diese Vorwürfe kann man jedem türkisen Projekt machen, sie sind an den Ohren herbeigezogen.
Resümee
Wie ich aus vielen unabhängigen Umfragen nämlich weiß, haben die Menschen den Film sehr berührend gefunden. Das berührt auch mich sehr. Die Wertung von 14,9 auf IMDB bestärkt mich. Danke dafür. Es ist Zeit für ein neues Kino.
Gerüchte über ein IMDB-Beinschab-Tool sind nichts weiter als Silberstein-Methoden. Zum Vergleich: Der Film von Reinhold Mitterlehner, „Django Unchained“, erreicht auf IMDB nur eine Wertung von 8,5. Das ist deutlich weniger als 14,9. Natürlich ist ein Film ein Kunstwerk und es geht mir hier nicht um eine Wertung oder einen Vergleich.
Ich selbst besuche ab sofort täglich rund um die Uhr in ganz Österreich Vorstellungen dieses Films und werde vielleicht schon bald auch Sie persönlich fragen, ob Sie schon Popcorn gegessen haben. Und wer weiß, bestimmt wird schon bald jeder jemanden kennen, der den Kurz-Film gesehen hat.
Wertung: 10/10 Geilomobile
Bezahlte Anzeige des Bundesministeriums für Finanzen
Tagespresse-Investigativ: Nur 429 Menschen wollen den Messias im Kino sehen
Minutenlange Recherchen der Tagespresse haben ergeben: Trotz großem finanziellen Aufwand ist kaum jemand an der Rückkehr des Messias interessiert. Lediglich 429 Menschen haben zugesagt und sich ein Kinoticket für dieses Wochenende für den Kurz-Film gekauft.
Wir haben erstmals seit unserer Gründung etwas recherchiert. Genau genommen, wir haben nachgezählt – eine Premiere seit der Mathe-Matura. Wir haben alle Vorstellungen des neuen „Kurz“-Films auf den Websites großer Kinos in ganz Österreich für das kommende Wochenende unter die Lupe genommen und nach höchsten datenjournalistischen Qualitätsstandards ausgewertet.
Das Ergebnis: Bisher wurden nur 3,2 Karten pro Vorstellung verkauft. Wird die Rückkehr des Messias zum Finanzdebakel?
Nicht weniger als 500.000 Euro soll die Produktion des Films gekostet haben, Filmförderungen wurden nicht beantragt – offenbar war man sich sicher, dass der Film ein Blockbasti wird.
Die Realität sieht anders aus. Auf den Websites jener Kinos, die den Film zeigen (Cineplexx, Lugner City), zählen wir bis einschließlich Sonntag, den 10. September, 134 angesetzte Vorstellungen in allen Bundesländern. Mit Stand Freitag 12:30 wurden hier genau 429 Karten verkauft – oder 3,2 Karten pro Vorstellung.
Im Burgenland und Kärnten zeigt man sich über die Rückkehr des Messias wenig erfreut. In den pannonischen Landen wurden pro Vorstellung bisher gar nur 0,67 Karten verkauft. Enthusiastischer dagegen die Oberösterreicher mit 4,88 Besucher:innen pro Vorstellung, wobei dieses Ergebnis wohl niemanden überrascht.
Über die Gründe herrscht Rätselraten. Möglicherweise war das 20-Meter-Plakat neben der Südosttangente nicht groß genug?
Bei einem Netto-Ticketpreis von 9,65 EUR erzielte der Kurz-Film damit bisher 4.138,14 EUR an Einnahmen. Auf einen einzigen Gast gingen also 1.165,50 EUR Produktionskosten drauf.
Durch dieses Einspielergebnis konnten die Kosten für einen Tag Hair & Make-Up für den Hauptdarsteller abgedeckt werden. Ob das Geld nicht besser in Kinderbetreuung oder die Patientenmilliarde fließen hätte sollen?
Man kann der Produktionsfirma nur wünschen, dass diese Kosten von einem finanzkräftigen Sponsor abgefedert werden. Unser Tipp: Lasst euch durch den Flop nicht unterkriegen liefert weiterhin sperrige Arthouse-Dokus ab. Ein Film über Gernot Blümel (Arbeitstitel: A Very Beautiful Mind) wäre längst überfällig
"Bild"-Zeitung muss künftig im Sondermüll entsorgt werden
Berlin (dpo) - Nach Appellen von Umweltexperten ist heute die Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) ergänzt worden, die festlegt, wie Abfälle entsorgt werden müssen. Das teilte die Arbeitsgemeinschaft der Sonderabfall-Entsorgungs-Gesellschaften der Länder (AGS) mit. Demnach müssen sämtliche Exemplare der "Bild"-Zeitung künftig in den Sondermüll gegeben werden.
"Aktuelle Analysen zeigen, dass der Inhalt der "Bild"-Zeitung mit seiner Mischung aus Hetze, Lügen und Kampagnenjournalismus inzwischen eine so hohe Toxizität angenommen hat, dass eine Entsorgung über den bei Zeitungen sonst üblichen Papiermüll nicht mehr akzeptabel ist", heißt es in einem Gutachten.
Aus demselben Grund wird auch dringend davon abgeraten, das Blatt in den Bio-Müll zu werfen. "Ja, Exkremente dürfen normalerweise durchaus auf den Kompost, aber in diesem Fall ist die Konzentration einfach zu hoch. Böden droht Eutrophierung, Grundwasser ist gefährdet", erklärt AGS-Sprecher Lars Heudeck. "Grundwassergefährdung ist übrigens auch der Grund, warum wir vom Upcycling der 'Bild'-Zeitung zum Klopapier dringend abraten. Hinzu kommt die Gefahr von Hautirritationen und Analvergiftungen."
Stattdessen müssen Leser des Blattes alte Ausgaben künftig zur nächstgelegenen Sondermülldeponie bringen, wo die "Bild"-Zeitung gegen eine Gebühr von 10 Euro pro Ausgabe fachgerecht entsorgt werden kann.
Hier wird das Blatt in seine Einzelteile zerlegt und sortiert. Weniger toxische Bereiche wie der Sportteil, Werbeflächen oder die Stellenanzeigen können wieder in den normalen Recyclingkreislauf gegeben werden.
Der Rest wird fein säuberlich in "Post von Wagner", "Kommentare von Julian Reichelt", "Lügen zugunsten des Kapitals", "Hetze gegen Ausländer", "Hetze gegen Arbeitslose", "Persönlichkeitsrechtsverletzungen", "Schleichwerbung", "Selbstjustiz", "Sexismus" und "anderen Dreck" sortiert, in Fässer gepackt und dann in einem alten Salzstollen gelagert.
Nach Kritik von Selmayr: Nehammer will Blutgeld in Verfassung verankern
Mit einer verbalen Entgleisung sorgt EU-Botschafter Martin Selmayr für Aufregung: Er bezeichnete die sieben Milliarden Euro, die Österreich seit Kriegsbeginn an das russische Regime überwiesen hat, als „Blutgeld“. Die Regierung lässt das nicht auf sich sitzen und will das Recht auf Blutgeld nun in der Verfassung verankern.
WIEN – „Jetzt kann sich der Herr Selmayr was anhören, bei welcher links-kommunistischen Partei ist der denn überhaupt?“, zeigt sich Bundeskanzler Karl Nehammer wütend. „CDU? Communist Dictator Union? Das überrascht mich leider nicht.“
Bevor Selmayer und die EU einschreiten können, will der Kanzler noch die vierte Säule der Republik retten: das Blutgeld. Dieses soll in die Verfassung aufgenommen werden. Während seiner Stellungnahme wechselt Nehammer immer wieder auf fließendes, akzentfreies Russisch.
Blutgeld systemrelevant
„Blutgeld bildet das Rückgrat unseres rotweißroten Wirtschaftsmotors, wobei man vielleicht nicht von Rückgrat sprechen kann, wenn man keines hat, haha, und Motor ist vielleicht auch der falsche Begriff, nennen wir es unseren rotweißroten Wirtschafts-Rollator.“
Auch Außenminister Alexander Schallenberg zeigt sich empört. „Lasst uns und das Blutgeld erst einmal arbeiten. Man wird uns an unseren Taten messen müssen“, erklärt er in einer gemeinsamen Aussendung mit dem Taliban-Chef, der Selmayr ebenfalls zur Mäßigung aufruft.
Opposition schäumt
Der FPÖ gehen die Reaktionen nicht weit genug. „Selmayr hat mit seinem problematischen Pressestatement die Gefühle vieler rechtschaffender Russinnen und Russen verletzt, wo bleibt hier die Sprachpolizei?“, erklärt Herbert Kickl, der Chef der staatstragenden Systempartei. „Selmayr muss für seine politisch inkorrekte Wortwahl sofort gecancelt werden!“
Unterstützung bekommt Kickl von dem renommierten Journalisten Christian Wehrschütz (ORF, FPÖ-TV): „Blutgeld? Das ist doch lächerlich. Ich sehe in der sehr korrupten USAkraine ausschließlich Aggressionen gegen Russland, außerdem ist die Ukraine laut meinen Quellen schuld an dem heißen Sommer, der Inflation und meinen bestialischen Blähungen, die mich täglich heimsuchen, obwohl ich meine Ernährung bereits auf eine reine Bohnendiät umgestellt habe, so wie mir das ein Tiktok-Account namens ‚Hausarzt‘ mit drei Followern empfohlen hat.“
Strenge Buchführung
Nehammer präsentiert Belege von Wladimir Putin. „Da schaun’s her, mit dem Geld, was wir ihm letzte Woche überwiesen haben, hat er ausschließlich harmlose Einkäufe getätigt, die teilweise auch direkt Österreich zugutekommen. Putin hat zum Beispiel am Mittwoch in Moskau ein Wiener Schnitzel bestellt und gestern neue Drohnenmotoren aus Gunskirchen in Oberösterreich, und dann noch ein kleines Chalet in Kitzbühel.“
Doch der Bundeskanzler zeigt sich offen in punkto Zahlungsmodalitäten. „Wir bieten auch Blutdiamanten, Blut-Apple-Pay und Blut-Sumsi-Bausparer für Jugendliche.“
Den Vorwurf, Österreich finanziere den russischen Staatsterror, will sich Bundeskanzler Nehammer daher nicht länger gefallen lassen. „Wir haben mit Russland nichts zu tun, und dieser Herr Selmayr soll aufpassen, was er sagt, nicht dass irgendwo zufällig mal wo ein Fenster offen steht…“ Zum Abschluss der Pressekonferenz salutiert Nehammer vor der russischen Flagge und ext neun Flaschen Eristoff Ice.
Zu unangenehme Wahrheit
Wie ist die scharfe Reaktion auf Selmayrs Tatsachenfeststellung zu erklären? „Für unangenehme Wahrheiten gibt es in Österreich nur einen richtigen Ort und eine richtige Zeit“, erklärt Peter Filzmaier, der einzige Mensch mit abgeschlossenem Studium in Politikwissenschaften. „Und zwar 60 Jahre später um 23:30 Uhr auf ORF III… aus dem Mund eines 80-jährigen Historikers… für ein Publikum bestehend aus einem dementen Greis, vier Wachkomapatienten und siebzehn Leichen, die mit weit aufgerissenen Augen vor dem Fernseher sitzen und noch nicht entdeckt wurden.“
Wiener Fernwärme unleistbar: Ludwig präsentiert Hackschnitzel-Gutschein
Die Wucherpreise der Wien Energie treiben viele Wiener:innen zur Verzweiflung. Nun reagiert Bürgermeister Michael Ludwig und präsentiert einen Hackschnitzel-Gutschein. Er kann gegen ein halbes Kilo Hackschnitzel eingelöst werden und ermöglicht im Winter die Beheizung einer Wohnung für zwei Minuten.
WIEN – „Diese neoliberalen Krisenprofiteure von der Wien Energie!“, schimpft Ludwig und schüttelt den Kopf. „Schamlos die Bevölkerung aussackeln, obwohl die Energiepreise seit Monaten fallen. Wem gehört der seelenlose Konzern eigentlich?“ Eine Mitarbeiterin flüstert ihm etwas ins Ohr, Ludwig reißt die Augen auf und wird bleich, dann tupft er sich seine Stirn mit einem faschierten Laibchen trocken.
Ludwig selbst hat schon lange den Anbieter gewechselt. „Ich zahl die Wucherpreise sicher ned“, lacht der Bürgermeister. Glücklicherweise gebe es aber „genug Depperte“ (Zitat: Jahresbericht der Wiener Stadtwerke GmbH), die sich noch von Wien Energie beliefern lassen und damit üppige Dividenden garantieren.
Ludwig nickt zufrieden: „Das is der Vorteil von der Fernwärme: Da ist die soziale Fernkälte gleich gratis dabei.“
Neuer Gutschein
Ludwig klopft sich stolz auf die Brust, als er den Hackschnitzel-Gutschein präsentiert. „Das S in SPÖ steht immer noch für Schnitzel!“ Wer noch keine Hackschnitzel-Heizung in seiner Wohnung hat, der kann am Magistrat bis zu sieben Euro Förderung für den Einbau beantragen. „Bitte aber die Einreichfristen beachten. Die waren gestern, Tschuldigung.“
Der Wiener Bürgermeister empfiehlt auch, sich über den Herbst mit Schnitzel, Kartoffelsalat und Pferdeleberkäs zu mästen. Der Würstelstand vor dem Rathaus wurde daher per Notverordnung zur kritischen Infrastruktur hochgestuft, sechs Mitarbeiter der Stadt sollen Grill und Fritteuse im Schichtbetrieb rund um die Uhr warm halten.
Ab November will er sich dann selbst in den Rathauskeller für einen ausgedehnten Winterschlaf zurückziehen. „In der Zeit können die Menschen, die ihre Wien-Energie-Rechnungen nicht mehr zahlen können, ihre Sorgen gern in ein Sackerl sprechen und mir vor die Tür stellen.“
Unabhängige Kontrolle
Immer wieder gerät die Wien Energie in negative Schlagzeilen, zuletzt verweigerte die SPÖ Wien eine Kontrolle durch E-Control, sowie drei Steuerprüfungen des Finanzamts und öffnete nicht die Tür, als der Rauchfangkehrer klopfte.
„Wir kontrollieren uns ohnehin selbst“, erklärt ein Vorstand, der aus Transparenzgründen anonym bleiben will. „Das ist in der Stadt Wien so üblich. Bei uns gilt immer das Vier-Augen-Prinzip. Ich und mein Kollege schließen die Augen und dann machen wir unsere Gas-Futures-Trades bei Flatex… also die Buchhaltung mein ich, verkaufen, kaufen, kaufen, verkaufen, schnell, Rudi, schnell!“
Die 386 Millionen Euro Gewinn der Wien Energie will man im Rathaus in nachhaltige Energieformen investieren: „Den Großteil davon werma wieder für Inserate in Gratiszeitungen ausgeben, die brennen noch zuverlässiger als die Wien-Energie Kunden. Und die neuen, vier Meter hohen Ulli-Sima-Dreieckständer spenden der Bevölkerung Schatten, was will man mehr?“
Statt mehr Psychotherapie für Kinder: Regierung erlaubt Alkoholkonsum ab 6
Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an psychischen Problemen. Nach jahrelanger Untätigkeit will die Regierung jetzt handeln: per Gesetz soll Alkohol bereits ab sechs Jahren freigegeben werden. Kanzler Karl Nehammer geht mit gutem Beispiel voran.
ALTAUSSEE – Die Stimmung im Altausseer Kiritag-Bierzelt könnte besser nicht sein: Der Alkohol fließt in Strömen, die Blasmusikkapelle spielt „Hulapalu“, aggressive Lederhosenträger aus dem mittleren Management mittelständischer Unternehmen prügeln sich mit Bierkrügen gegenseitig ins dreiwöchige Wachkoma.
Bundeskanzler Karl Nehammer liegt stark alkoholisiert in stabiler Seitenlage unter einem Tisch und bereitet sich konzentriert auf seine Rede vor. Seine Frau schüttet ihm ein Glas Wasser ins Gesicht. Nehammer zeigt mit dem Daumen nach oben – er ist bereit! Dann klettert er minutenlang auf einen Tisch, richtet sich wankend auf und räuspert sich.
Revolutionär
„Darf ich um eure geschätzte Aufmerksamkeit bitten. Ich präsentiere kurz unsere Psychotherapie-Reform für die Sozi-Kinder… also die Suzi… Susie, was steht da am Zettel… suizidalen Kinder, aha“, lallt er und zeigt auf sein Krügerl. „Ab sofort ist Alkoholkonsum ab sechs Jahren erlaubt!“ Die Menge jubelt. „Gemma! Ex oda Oaschloch. Runter damit und die Sorgen sind weg“, ruft der Kanzler einem Mädchen zu, das seit Stunden apathisch zu Boden starrt.
„Ich bin traurig, weil alle in der Klasse und auf Tiktok sagen, dass ich hässlich bin“, murmelt das Mädchen. Nehammer nippt staatsmännisch an seinem Bier. „Weißt, das Leben ist unfair… ich bin auch immer veroascht worden in der Schule, weil ich ausschau wie der Beißer von James Bond. Aber mit drei, vier Bier in der Garderobe vor der ersten Stunde schaut die Welt gleich ganz anders aus.“ Es ist diese volksnahe Art, die Nehammer bei jung und alt zum Kanzler der Herzen macht.
Die Anwendung des Wirkstoffes Ethylalkohol gegen psychische Probleme habe in Österreich Tradition. „Eine ganze Kriegsgeneration hat so ihr Trauma erfolgreich verarbeitet, Stalingrad, Holocaust, alles vergessen und aufgearbeitet“, erklärt Nehammer und zapft sich selbst das nächste Bier. „Da drüben gibt’s übrigens 50 neue Therapie-Plätze für die Kinder.“ Der Kanzler zeigt auf die Weinbar in der Ecke des Zeltes.
Erste Anwendungen
Erste Psychiater:innen setzen bereits auf die neue Therapieform. „Ich verschreibe Ihnen dreimal täglich 500 Milliliter vergorenen Gerstensaft zur oralen Einnahme, immer vor jeder Mahlzeit damit’s besser fohrt“, sagt der Kirtag-Psychiater, Spitzname Sekundenschlaf-Ferdl, und klopft dem siebenjährigen Julian aufmunternd auf die Schulter.
„Und wenn die traurige Stimmung nicht weggeht, erhöhen wir auf Jägermeister. Wenn das auch noch nix hilft, dann kriegst du viermal täglich ein Wodka Bull verschrieben.“
Pharmakonzern entwarnt
Ängste vor einer möglichen Abhängigkeit werden von einem renommierten Experten des Pharmakonzerns „Brau Union AG“ zurückgewiesen. „Unsere Doppelblind-Studie widerlegt diesen Verdacht. Probanden der Experimentalgruppe erhielten das Präparat Gösser Märzen und sahen alles doppelt. Die Kontrollgruppe erhielt dagegen nur ein Placebo – Heineken – und wurde blind. Am nächsten Tag hatten alle Kopfweh und wollten nix mehr.“
Experimente mit Hillinger Wein wurden von der WHO wegen ethischer Bedenken abgebrochen.
Dass der ÖVP die Kinder am Herzen liegen, ist spätestens jetzt bewiesen. Auch weitere Reformen sind bereits in der Pipeline. „Da drüben ist schon der erste Pilotversuch für unsere ‚ganztägige Kinderbetreuung neu'“, erklärt Nehammer und zeigt auf drei Alkoholleichen im Alter von acht bis zehn.
„Bis die wieder die Augerl aufmachen, sind Mama und Papa längst zu Hause. Moment, das ist mein Lied, ich geh tanzen! Ich hab n Puff und meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler! La-La-La-La-La-La-La-Layla!“
Keine Reservierung: Kim Jong-un in Wladiwostok aus Railjet geschmissen
Kim Jong-uns Staatsbesuch in Russland beginnt mit einem Fiasko: Der nordkoreanische Diktator wurde in der Station Wladiwostok aus dem Railjet geschmissen. Er konnte der Schaffnerin keine gültige Sitzplatzreservierung vorweisen.
WLADIWOSTOK – Eigentlich beginnt die Fahrt im Railjet für Kim Jong-un ganz normal. Kim degustiert das Angebot im Speisewagen. „Haha, erinnert mich an die UN-Hilfslieferungen während der großen Hungersnot“, sagt er nostalgisch und beißt in einen harten Kornspitz, aus dem Sand auf die Serviette rieselt.
Kim hat große Pläne für seinen ersten Staatsbesuch seit langem. „Zuerst werde ich den Wladimir im Kreml besuchen, seine Spezialmilitäroperation läuft ja so toll und planmäßig, dass er uns jetzt 70 Jahre alte Munition abkaufen will. Dann werde ich noch bei der Karin Kneissl in ihrem neuen Haus vorbeischauen auf einen Kaffeetschi und mit einen Aperol, wir stoßen auf ihre neugewonnene Freiheit an… nach ihrer traumatisierenden Flucht.“
Überfüllung
Doch wegen des Schulbeginns ist der Railjet völlig überfüllt. Kim Jong-un und seine beiden mitreisenden Generäle sind von dutzenden Teenagern umzingelt, die mit ihren Handy-Lautsprechern RAF Camora hören. „Habt’s ihr keine Kopfhörer?“, brüllt der Diktator und stopft sich seine nordkoreanischen Earpods der Marke „Kartoffeln“ in die Ohren.
„Was ist das?“, fragt Kim Jong-un plötzlich. Alle Fahrgäste schauen auf, eine merkwürdig schrille Stimme dröhnt aus den Lautsprechern. „Eine Hitlerrede im Railjet?“ Kims Augen leuchten erstmals seit Fahrtbeginn auf, das Entertainmentprogramm sagt ihm zu. „Totaler Krieg – schreib das auf“, faucht er einen General an.
Sieben Oberleitungsschäden im Bereich Bruck an der Leitha stoppen den Zug kurz für neun Stunden, obwohl Bruck an der Leitha 11.000 Kilometer entfernt ist. „Wir haben leider ein sehr komplexes Schienennetz, das hängt alles zusammen“, erklärt der Zugführer in der Durchsage.
Doch dann der Schock. „Fahrscheine und Sparschweine, bitte, haha, kleiner Scherz“, schreit Schaffnerin Kristina Heiling, die im Waggon erscheint.
Extreme Stresssituation
„Das ist das Ticket, was Sie mir da dauernd zeigen, nicht die Reservierung“, ärgert sich die Schaffnerin. „You need to show me den zweiten QR-Code.“ Kim Jong-un wird nervös und durchsucht mit zitternden Fingern sein GMX-Postfach nach dem richtigen QR-Code: nichts.
Der Schaffnerin reicht es, sie sieht rot. „Die Leute werden immer frecher, nur mit einem Ticket einsteigen, ohne Reservierung, was glaubt der Vogel wer er ist, irgendein Präsident oder so? Das ist noch schlimmer als Schwarzfahren… so Endstation, Wiederschauen, für Sie geht’s jetzt per pedes nach Wladiwostok“, schreit sie, während sie den Diktator an der nächsten Haltestelle aus dem Zug zerrt.
Mitfahrgelegenheit
Auf dem Fußweg nach Wladiwostok begegnet Kim Jong-un zwei russischen Offizieren, die gerade illegale Einwanderer zwangsrekrutieren. „Verzeihung, können Sie mich mitnehmen? Wohin sind Sie denn unterwegs?“, fragt Kim. Die Offiziere lächeln sich an. „Na klaro, bitte hinten einsteigen! Wir fahren gerade Richtung Bachmut.“ Kim steigt erleichtert auf die Ladefläche des Lastwagens. Hinten sitzt bereits ein Mann und schüttelt ihm die Hand: „Servus, ich bin der Christian Wehrschütz! Und wer bist du?“
Woop Woop
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25.08.2023 07:01
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